Deine Füße beeinflussen dein Leben – Yoga für die Füße

Wie ist dein Standing in Deinem Leben?

Fühlst du dich gut zu Fuß, gut geerdet, verwurzelt, leichtfüßig? Oder fühlst du dich gar schwerfällig, müde zu Fuß, hast oft kalte oder gar schmerzende Füße?

Unsere Fußgesundheit ist wichtiger als viele denken. Tragen unsere Füße doch unser ganzes Körpergewicht. Helfen uns dabei von A nach B zu kommen, bilden unser Fundament und werden doch täglich in Socken und Schuhe (hoffentlich gut passende) gezwängt.

Wenn wir als Baby auf die Welt kommen, sind unsere Füße eins der faszinierendsten Dinge zum Spielen. Dann helfen sie uns dabei in den Stand zu kommen und unser Gleichgewicht zu halten. Die meisten Kinder lieben es barfuß zu laufen und von Mama oder Papa eine Fußmassage zu bekommen. Doch irgendwie verliert sich diese Leichtigkeit im Umgang mit den Füßen im Laufe des Lebens. Sind sie doch gefühlt weit weg, unsexy, eventuell sogar geruchsintensiv, zu groß, zu krumm, zu klein und in der fortgeschrittenen Schwangerschaft meist nicht mal mehr wirklich sichtbar. Hand auf Herz: wie stehst du zu deinen Füßen? Wie ist deine Beziehung zu Ihnen? Wie oft beschäftigst du dich im Alltag mit deinen Füßen?

Für die meisten Menschen werden die Füße erst dann wichtig, wenn sie schmerzen. Doch haben unsere Füße schon viel eher unsere Aufmerksamkeit verdient, damit es nicht erst zu einer schwachen Muskulatur, Verkürzungen, Verspannungen in den Muskeln, zu Fußfehlstellungen (z.B. Senk- oder Plattfuß) oder Erkrankungen (z.B. Hallux, Fersensporn) kommt.

Yoga ist dabei unglaublich wirkungsvoll

Und davon kann ich einige Geschichten schreiben. Denn auch ich hatte eine eher undefinierte, wenn nicht gar distanzierte Beziehung zu meinen Füßen. Waren sie doch schon in jungen Jahren sehr groß (ich habe heute Schuhgröße 44) und die entsprechende Schuhauswahl extrem beschränkt. Oft trug ich zu kleine Schuhe, damit der Fuß kleiner wirkte, oder ich (er)trug wirklich unbequeme Schuhe, um wenigsten auch mal einen Rock anziehen zu können. Mit Anfang 30 hatte ich verformte Zehen, einen Ansatz von Hallux (Erkrankung bei welcher der große Zeh zur Seite wegknickt und der Fußknochen seitlich hervortritt) und die Aussicht die gleiche Fußstellung wie meine Oma zu bekommen.

Doch dann begann ich mit Yoga, barfuß! Und mehrmals pro Woche durfte ich mir diese Gebilde anschauen, sie beobachten, mit Ihnen arbeiten, sie für mich arbeiten lassen und dabei zuschauen, wie sie sich langsam verändern und ich sie immer mehr zu lieben und zu schätzen begann. Heute habe ich eine sehr gute Beziehung zu meinen Füßen. Sie sind wunderschön, die Zehen gerade, das Fußgewölbe gut ausgeprägt. Ich kann sie spüren und sie fühlen sich gut durchblutet an, sind nicht mehr so kalt, viel beweglicher und kraftvoller.  Ich spüre, dass sie mein Fundament und meine Basis sind. Sie helfen mir dabei, mich aufzurichten, meine Balance zu finden, mein Gleichgewicht zu halten, um mich gut durch diese Welt zu bewegen und diese zu erkunden.

Yoga für die Füße zu praktizieren, bedeutet das Augenmerk auf die Basis zu richten, sich zu verwurzeln.  Deshalb werden im Yoga für diesen Fokus v.a. Standhaltungen praktiziert. Die grundlegendste Standhaltung ist die Asana der Berg (Tadasana). Umgangssprachlich würde man es als aufrechtes/gerades Stehen bezeichnen.  Doch wird die Berghaltung von den Füßen her aufgebaut, kann es sich, gerade am Anfang, erst einmal als gar nicht so einfach herausstellen. Du fühlst dich gegenbenfalls schief, verkrampft, angespannt. Mit regelmäßiger Yogapraxis und dem Gespür für deine Füße wirst Du immer mehr Leichtigkeit in diese Yogastellung bekommen.

Mit der folgenden Anleitung findest du dich gut in Tadasana – der Berghaltung ein:

  1. Stehe aufrecht, die Füße sind hüftgelenksweit auseinander (das ist ungefähr so weit, dass noch ein dritter Fuß dazwischenstehen kann). Richte deinen zweiten Zeh mittig zur Ferse aus (bei starken Zehenverformungen ist dies nicht möglich).  Deine Waden befinden sich im 90-Grad-Winkel zur Fußsohle.
  2. Verteile dein Körpergewicht gleichmäßig in deiner Fußsohle. Dafür schließe deine Augen und schaukele sanft langsam von links nach rechts bis du das Gefühl hast auf beiden Füßen gleich viel Gewicht zu haben. Dann beginne vor und zurück zu wippen, bis du das Gefühl hast, dass dein Gewicht auf dem ganzen Fuß von Zeh bis Ferse verteilt ist
  3. Hebe nun dein Fußgewölbe an. Dies ist meist der schwierigste, aber wichtigste Teil für eine gute Fußausrichtung und die Kräftigung deines Fußes. Konzentriere dich nun auf 3 Punkte im Fuß. Ein Punkt ist unter dem Ballen deines großen Zehs, einer unter dem Ballen des kleinen Zehs und einer unter deiner Ferse.
  4. Versuche nun die vorderen Punkte zum hinteren Punkt zu ziehen. Damit erreichst du eine Anspannung im Längsgewölbe deines Fußes. Wichtig dabei ist nur, dass Du deine Zehen dabei nicht verkrampfst oder krallst. Die dürfen nämlich mehr oder weniger entspannt sein. Sehr hilfreich kann es sein, dass du dir vorstellst, dass unter deiner Fußinnenkante ein großes Gänseblümchen und unter deiner Fußaußenkante ein kleines Gänseblümchen liegt. Diese dürfen nicht kaputt gemacht werden.  Nun versuche auch noch die beiden vorderen Punkte zueinander zu bringen. Damit aktivierst du dein Quergewölbe.

Kurz zusammengefasst:

  • Stehe aufrecht, hüftbreit mit beiden Füßen auf der Matte.
  • Drücke erst deinen Großzehballen aktiv in die Matte, dann den Kleinzehballen und zuletzt die Ferse.
  • Zusätzlich drück alle zehn Zehen sanft in die Matte, ohne zu verkrampfen.
  • Spüre, wie sich Aktivität im Fußbett aufbaut und du dich dadurch noch mehr aufrichten kannst. Spüre, wie sich der Beckenboden mit aktiviert.
  • Bleibe hier für 8-10 Atemzüge und richte die Aufmerksamkeit auf dein Fundament.

Was tut noch gut?

Massage

Wer mich kennt, weiß, dass ich großer Fan von Massagen bin. Wenn nicht von jemand anderem durchgeführt, dann wenigstens bei mir selbst.  Und so ist es auch bei meinen Füßen. Die Massage leite ich auch oft in meinen Kursen an: Schwanger, Nichtschwanger, mit kleinem Baby und sogar im Kinderyoga habe ich sie in Teilen angeleitet. Auch akut schmerzende Füße aufgrund von Überbelastung können mit dieser Massage verwöhnt werden.

  1. Streiche jeden Zeh vom Fußrücken her aus. Streiche auch mit festem Druck zwischen den Knochen am Fußrücken entlang. Achtung, das kann erst einmal sehr unangenehm sein.
  2. Greife immer 2 Zehengrundgelenke und bewege sie gegeneinander.
  3. Greife mit den Fingern von unten her in den Vorderfuß (Ballen) und ziehe mit den Daumenballen den Fuß quer auseinander. Stelle dir vor, du möchtest den Fuß seitlich nach unten zusammenrollen.
  4. Lege nun den Fuß auf deinem Oberschenkel ab und streiche kraftvoll deine Fußsohle (Plantarfaszie) aus.
  5. Greife mit den Fingern deiner gegenüberliegenden Hand beherzt in die Zehenzwischenräume (auch das kann anfänglich etwas unangenehm sein). Bewege jetzt den ganzen Fuß im Fußgelenk. Bewege dann nur den Vorderfuß und halte anschließend mit der Hand gegen den Fußballen, während der Fußballen in die Hand drückt.
  6. Ziehe die Finger wieder heraus und spüre nach, vergleiche beide Füße. Wechsle dann die Seite.

Fußbad

Nach den Fußübungen tut ein schönes warmes Fußbad mit duftenden Zusätzen richtig gut. Ich empfehle ein lauwarmes Salz-Fußbad, bestehend aus 2-3 Esslöffeln Salz und einigen Tropfen (2-5 Tr.) ätherischem Öls wie beispielsweise Lavendel, Zitrone, Minze, Wintergrün oder Kiefer.

Gib zuerst das Salz in die Schüssel, vermische es mit dem ätherischen Öl deiner Wahl und erst dann gib das Wasser hinzu. So wird das l vom Salz fixiert, und es verteilt sich besser im Wasser.

Du möchtest tiefer in das Thema Füße eintauchen, Dich aufrichten, deine Basis stärken? Dann komme gerne zu meinem Workshop „Yoga für die Füße - Wie stehst du im Leben?“ am 29.02.2020 von 14:00-17:00 Uhr in der Hebammenpraxis Bauchgefühl. Kursgebühr 30 €.
Wir werden uns ausgiebig deinen Füßen, Deinem Stand und deiner Beingesundheit widmen, unzählige Muskeln mobilisieren, dehnen und natürlich kräftigen. Und zum Schluss tief entspannt (Tiefenentspannung), im Geiste klar (Mediation) leichtfüßig nach Hause schweben. Außerdem habe ich am Ende des Workshops noch eine kleine Wellness-Überraschung für deine Füße. Bist du dabei? Dann melde Dich gerne und schreibe mir eine Email oder nutze das Kontaktformular

Noch keine Kommentare bis jetzt

Einen Kommentar schreiben